schön, dass Du mit dem Artikel die Initiative ergriffen hast.
Du hast naturlich recht. Die Punktabstände werden kleiner, je weniger Leute in einer Division starten. Bis hin zu 1 Person = 14,90 Punkte. Umgekehrt: Je mehr Leute in einer Division starten, desto mehr Punkte werden verteilt (besonders für die obere Hälfte der Division)
Das könnte dazu führen, dass sich die kleinen Divisionen bevorzugt auf wenigen Turnieren treffen. Dort sind sie dann aber zahlreich. Im Sinne eines interessanten Wettbewerbs wäre das sicher nicht schlecht...
Deinen Vorschlag die Grandmaster, Senior Grandmaster und Legends als eine Division zu behandeln finde ich vor dem Hintergrund durchaus sinnvoll. Am Ende der Saison gibt es dann ja trotzdem noch einen ersten Legend, GM und SGM, der als Tour-Sieger geehrt werden kann...
Was meint die Disc Golf-Gemeinde dazu?
Liebe Grüsse vom
JeSch
P.S.: Ob die Rechenbeispiele stimmen habe ich im Einzelnen jetzt nicht nachvollzogen. Ich hoffe Du siehst es mir nach.
Mir geht es in erster Linie um die 14,90 Punkte, aber zuvor ein paar Punkte vorneweg:
Ich finde dass die Reform der GT-Wertung in die richtige Richtung geht, auch wenn dabei, sorry Ewald, der Unterhaltungswert (Turnier spielen, heim fahren, sich überraschen lassen, wieviele Punkte man bekommen hat) sinken sollte.
Ich kann auch einige der Überlegungen hinter dem neuen Punktesystem nachvollziehen. Ich sehe allerdings keine Notwendigkeit, das allgemeine Prinzip, das bei Teilnehmerzahlen über 15 Anwendung findet, für kleinere Divisionen aufzuheben.
Der Grund für die Teilnehmerzahl-abhängige Höchstpunktzahl scheint der zu sein, dass man meint, mit der GT-Wertung auch eine Bewertung der spielerischen Leistung liefern zu müssen und dies nun an der Teilnehmerzahl festmachen will: Ein erster Platz bei vier Teilnehmern soll jetzt genauso viel wert sein wie ein vierter Platz bei 10 Teilnehmern. Meiner Ansicht nach sollte sich zumindest die Höchstpunktzahl nicht nach der Qualität oder der Quantität des Teilnehmerfeldes richten sondern nach dem Status des Turniers.
Eine Bewertung dessen, was ein erster Platz bei einem Turnier als sportliche Leistung wert ist (über die Tatsache hinaus, dass man das Turnier in der betreffenden Division gewonnen hat), wird viel besser von einem Handicapsystem wie der DDGR erledigt.
Aber abgesehen davon sehe ich auch, dass die neue Regelung insbesondere was den Lenkungseffekt angeht (spiel dort wo viele spielen, old man (bzw. woman)!) die angesprochenen und vielleicht noch andere gewünschte oder unerwünschte Effekte haben kann.
Trotzdem: die 14.90 Punkte für den Einzelspieler entbehren einer systematischen Rechtfertigung: jeder der sich das Tableau anschaut, wird feststellen, dass an dieser Stelle eigentlich 25 Punkte stehen müssten. Ich sehe auch keine andere sinnvolle Rechtfertigung dafür, weshalb der erste in einer Einer- Division weniger Punkte erhalten sollte als der letzte in einer Dreier-Division. Mein Vorschlag: Bevor dieses Sonderangebot für Einzelspieler der Aufhänger für alle mögliche Kritik an dem neuen Punktesystem wird, sollte man es durch den 'korrekten' Wert 25 ersetzen.
es geht mir nicht um den Unterhaltungswert. Das wäre doch ein zu billiges Argument. Für mich verabschiedet sich die neue Tourwertung bei den kleinen Divisionen vom Leistungsgedanken, und zwar dadurch, dass die Leistung an die Teilnehmerzahl bei einem Turnier gekoppelt wird, wie du ja richtigerweise festgestellt hast. Und darüber hinaus finde ich es auch nicht besonders aufregend, schon vor einem Turnier zu wissen, mit wie vielen Punkten ich nach Hause komme. Dazu bedarf es in den kleinen Divisionen wahrlich keiner hellseherischen Fähigkeiten. Das ist mir einfach zu pauschal, zu schematisch. Und ich kann dieser Form von Spiel- und Leistungsbewertung nichts Positives abgewinnen.
Und damit komme ich zum Thema "Lenkungsaspekt". Warum zum Teufel sollte man wegen ein paar Pünktchen sich künftig die Mühe machen, 400 oder 500 Kilometer weit nach Lünen, Bad Fredeburg oder Meinerzhagen zu fahren? Das heisst, man ist gezwungen, entweder auf die - von der Teilnehmerzahl her gut besuchten Turniere - zu fahren oder sich nur noch regional zu orientieren. Und das ist eine Einschränkung der Wahlfreiheit durch ein Reglement.
Ich habe auch schon erwähnt, dass dieses neue Wertungssystem in den teilnehmerstarken Divisionen (Open und Masters) für klarere Verhältnisse sorgen wird. Dann sollte man so ehrlich sein zu sagen: wir machen das für diese Divisionen und der Rest interessiert uns nur am Rande.
Aber die Befürchtung, es werde jetzt Grundsatzdiskussionen geben, ist völlig überflüssig. Die meisten Spieler, würde ich jetzt einmal annehmen, interessiert diese Reform nicht die Bohne, weil sie ohnehin nur wenige oder nur ihre Lieblingsturniere spielen. Also probiert's einfach aus! Und schaut euch an, in welche Richtung die Sache sich entwickelt. Schließlich bleibt es jedem Spieler überlassen, ob und wie weit er sich darauf einlässt.
mit großem Interesse habe ich im Birdie über die variable Punktevergabe gelesen. Gerade für die kleinen Divisionen halte ich das "neue" System für perfekt, weil die Spieler bei nicht-zustandekommen ihrer Division nicht in die nächst höhere geschoben werden. So haben auch kleine Divisionen wie GM, SGM, L, FO in jedem Turnier eine eigene Wertung. Die Anbindung der Punktevergabe an die Teilnehmeranzahl finde ich in jedem Fall sinnvoll.
Zum "Unterhaltungswert": ich glaube nicht, dass der durchschnittliche Spieler aufgrund einer aushängenden Liste genau seine GT-Punkte kennt. Außer natürlich er gewinnt das Turnier/seine Division. Erfahren Tour-Spieler bekommen das vielleicht hin, das will ich nicht ausschließen.
Was mich in der Aussage "Punktevergabe an Spieleranzahl koppeln" bestärkt ist die Wertung des Neuss Turniers in der NRWTour: http://www.discgolf-nrw.de/nrwtour2010.pdf Mit der Punktevergabe "1. 20 Punkte, 2. 19 Punkte, usw." liegt die NRWTour Wertung ja nah am GT System. Der letzte Platz in Neuss war 7 Punkte wert, weil halt nur 14 Spieler mitgespielt haben. Die 7 Punkte waren aber deutlich einfacher verdient als auf den anderen C-Turnieren in Ibbenbüren, Meinerzhagen oder Glandorf und das finde ich problematisch. (Grebenstein und Fredeburg als zweitägige Turniere nehme ich mal raus, eventuell macht hier eine doppelte Punktevergabe wie in der GT-Wertung sinn). Auf der anderen Seite macht die Aussicht auf mehr Punkte kleine Turniere attraktiver und sollte für mehr Teilnehmer sorgen - außer natürlich, wenn die Spieler wegen des Spielens zu Turnieren fahren und nicht wegen der Punkte. (Ich glaube das trifft auf 50%+ der Spieler zu!).
Warum ich überhaupt schreibe... Besteht die Möglichkeit, dass mir jemand die "neue" Punktevergabeformel zuschickt? Ich würde damit gerne auf der Basis der Ergebnisse der NRWTour-Turniere herum experimentieren. Was auch immer passiert, ich werde die Diskussion weiter verfolgen.