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Dieses Thema hat 10 Antworten
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 Treffpunkt
Hessel Bächer Offline

Scheibenwerfer

Beiträge: 69

31.08.2010 19:07
RE: Regeln - kennen, einhalten anwenden Antworten

Im Disc Golf gibt es keine Schiedsrichter. Die Spieler sind alleine auf dem Kurs und treffen dort auch als Gruppe ihre Entscheidungen selbst. Das kann nur funktionieren, wenn jeder Spieler sich an die Regeln hält, bereit ist auch seine Mitspieler zu beaufsichtigen und vor allem die Regeln um die es geht auch kennt. Hierzu ein paar Beobachtungen und Gedanken nach dem Besuch einer interessanten und hochklassigen EM

Fangen wir mal vorne an: Sich an die Regeln halten. Damit sieht es wohl ganz gut aus. Absichtliche Regelverletzungen scheinen eher selten vorzukommen. Was man jedoch schon hin und wieder sieht, ist eine sehr großzügige Auslegung von Regeln zu den eigenen Gunsten. Das betrifft vor allem das Markieren der Lage einer Scheibe und die anschliessende Positionierung des Fusses beim Wurf. Wenn´s eng wird, dann nimmt´s doch nicht jeder so genau, wie es in den Regeln eigentlich vorgeschrieben ist.

Die Bereitschaft auch die Mitspieler zu beaufsichtigen: Das ist oft der unangenehmste Teil der Geschichte. Wer auf Regelverstösse hinweist, gilt schnell mal als der böse Bube und ist oft für eine deutliche Verschlechterung des Klimas in der Gruppe verantwortlich. Das ist schade, denn dadurch trauen sich viele Spieler nicht selbst klare Regelverletzungen anzusprechen.

Last but not least: Die Regelkenntnis. Hier sieht es leider sehr traurig aus. Selbst auf höchstem Niveau scheinen viele Spieler nur sehr wenig über die Regeln zu wissen. Ich habe es selber zwei mal erlebt, dass Topspieler nicht wussten wie regelgerecht weitergespielt werden muss. In beiden Fällen ging es dabei nicht um exotische Feinheiten aus den Tiefen des Regelwerks, sondern um Situationen die jedem Spieler immer wieder begegnen.

Fazit: In unserem Sport gibt es keine Schiedsrichter die den Spielern die Entscheidung abnehmen, ob ein Regelverstoss vorliegt oder nicht. Das ist etwas, was sich Fussballer und viele andere Sportler gar nicht vorstellen können. Damit dies so bleiben kann, müssen aber als erstes einmal alle Spieler die Regeln auch kennen nach denen gespielt wird. Das Disc Golf-Regelwerk ist nicht besonders umfangreich und zumindest sollte jeder Turnierspieler eine Ausgabe des Regelheftes mit in seine Tasche packen.
Zusätzlich sollte sich auch jeder Spieler für die Einhaltung der Regeln in seiner Gruppe verantwortlich fühlen und wenn nötig die Mühe auf sich nehmen, als Schiedsrichter aktiv zu werden.
Regeln sind kein überflüssiges, spiessiges Beiwerk, das dem Spaß am Spiel entgegensteht. Regeln machen das Spiel erst möglich. Viele wissen, wie hart man manchmal kämpfen muss um nur einen Wurf weniger auf die Scorekarte bringen zu können. Jeder Spieler verlässt sich darauf, dass alle Beteiligten die Regeln einhalten und die Ergebnisse deshalb auch einen fairen Vergleich ermöglichen.
Die Regeln sind klar, eindeutig und nicht sehr zahlreich. Wenn alle sie kennen und einhalten dann bleiben uns Aufpasser noch lange erspart. Das alleine ist doch die Mühe schon wert.

Michl aus Lünen Offline

Scheibenwerfer

Beiträge: 9

05.09.2010 17:05
#2 RE: Regeln - kennen, einhalten anwenden Antworten

Ein paar Worte aus meiner Sicht, wie sich mir das Regelproblem aus Erzählungen darstellt.

Das allerschlimmste Beispiel was ich bisher gehört hab: Die Scheibe liegt an der Korbstange. Der Spieler hebt sie auf, schlägt sie in die Ketten / oder legt sie in den Korb (war nicht dabei), lässt sie aber nicht los und steckt sie ein. Das ist offiziel tatsächlich keine zuende gespielte Bahn, aber bitte...! Allein darüber zu diskutieren zeigt meiner Meinung nach schlechten Spielergeist.
Selbiges gilt, wenn ein Spieler beim Abwurf leicht neben der Tee-Off Linie steht und NACH dem Wurf darauf hingewiesen wird, dass er den Wurf daher wiederholen muss. Natürlich wird er nicht VORHER darauf hingewiesen und auch nicht darauf, dass er seine Scheibe wiederholen darf. Das ist meiner Meinung nach extrem unsportlich und hinterhältig. In diesem Fall war es nichtmal eine Waldbahn, auf der vielleicht mit einer Verbesserung der Lage argumentiert werden könnte.

Die Probleme betreffen übermotivierte Spieler, nicht die TDs:
- es werden Strafwürfe für Dinge vergebe, die laut Verwarnungen nach sich ziehen
- es wird gewartet, dass eine Aktion beendet ist und nicht vor Ausführung der Aktion auf Regelprobleme hingewiesen
- nach Regelverstoß wird nicht auf die möglichen Varianten hingewiesen, z.B. die Scheibe zurück zu holen
- bei den meisten Spielern entsteht der Eindruck, dass alles oben genannte aus taktischen Gründen angemahnt wurde (nämlich um den Score eines "MitKONKURRENTEN", nicht MitSPIELERS, zu verschlechtern). Um die Einhaltung der Regeln scheint es nicht zu gehen.

Unter anderem sind diese Regelprobleme der Grund, warum bei vielen Spieler große Turniere einen fiesen Nachgeschmack hinterlassen und die Lust, wieder bei großen Turnieren zu starten, gedämpft wird. Wenn Freizeitspieler auf hochehrgeizige Turnierspieler treffen sind Konflikte vielleicht vorprogrammiert, aber solche Dinge sind wirklich unverständlich.

Nungut, das sind nur meine Gedanken dazu. Gruß,
Michael

Hessel Bächer Offline

Scheibenwerfer

Beiträge: 69

06.09.2010 10:26
#3 RE: Regeln - kennen, einhalten anwenden Antworten

Hallo Michl,

es ist natürlich schwer über Regelverletzungen zu diskutieren, die Du nur aus Erzählungen kennst. Der Erzähler ist dabei zwangsläufig Partei und damit sind seine Informationen selten ganz objektiv. Die Geschichte würde sich sicher oft ganz anders anhören, wenn die sie erzählen, die die Verwarnung/Strafe ausgesprochen haben.

Ich bin schon recht lange im Disc Golf aktiv und halte die Regeln schon lange für sehr wichtig. In all den Jahren kann ich die Fälle, von denen du hier sprichst an einer Hand abzählen: Regelverletzungen anzusprechen um den Score eines Mitkonkurrenten zu verschlechtern wäre extrem unsportlich und kommt so gut wie gar nicht vor.

In den meisten Fällen entscheidet ja auch gar nicht ein einzelner Spieler, sondern die gesamte Gruppe. Im Fall des Abwurfs neben des Ts zum Beispiel ein zweiter Spieler aus der Gruppe, der den Fehler ebenfalls gesehen hat und für bestrafenswert hält. Beim Abwurf kann man einen Fußfehler meist auch erst dann erkennen, wenn der Spieler wirft. Ihn vorher zu warnen geht also gar nicht. Passiert der Fehler beim Markieren einer bereits geworfenen Disc, kann der Spieler im Zweifel die Gruppe vorher fragen, ob sie seinen Stand für richtig hält. Bekommt der dann das ok, kann ihm hinterher nichts mehr passieren.

Das Regeln falsch ausgelegt werden, bzw. dem "Straftäter" eine nicht regelgerechte Strafe auferlegt wird spricht wiederum für mein Anliegen. Damit das passieren kann müssen ja in einer Gruppe nur Spieler sein, die die Regeln nicht kennen oder falsch in Erinnerung haben, alle kein Regelheft dabeihaben und im Zweifel der TD diese falschen Entscheidungen dann auch noch bestätigen. Diese Kombination wird es sicher nur sehr selten geben.

Ob bei einem Fußfehler ein Vorteil für den Spieler entsteht spielt keine Rolle. Willst du jedes Mal darüber diskutieren, ob ein falscher Stand einen Vorteil gebracht hat oder nicht? Ich sehe sehr selten Spieler, die zu ihrem Nachteil falsch markieren, oder sich falsch stellen. Sollte das so sein, sind die immer ganz froh wenn man sie darauf hinweist (z.B.: beim OB).

Das Problem sind sicher nicht die Spieler, die sich an die paar wenigen Regeln unseres Sportes halten sondern die, die das gerade nicht tun. Wer bei einem Turnier startet (und wir reden ja nur von Turnieren, was beim Training passiert interessiert ja niemanden) und sich und sein Ergebnis wichtiger nimmt als die Regeln (und darum geht es doch in den meisten Fällen) bekommt dafür von seinen Mitspielern völlig zu Recht die Quittung. Ich habe noch nie in einer Gruppe schlechte Stimmung erlebt, weil sich alle an die Regeln halten.

Das sich Leute dadurch gar von der Teilnahme an Turnieren abschrecken lassen halte ich für ein Gerücht. Meistens spielen im Verlauf eines Turniers sehr bald die Spieler ähnlicher Leistungsstärke zusammen und gleichzeitig wechselt die Gruppenzusammensetzung in jeder Runde. Wer also bei einem Turnier öfters von seinen Mitspielern wegen Regelverstössen verwarnt oder gar bestraft wird, muss schon völlig neben der Spur sein. Das mag es geben, die "vielen Spieler mit dem fiesen Nachgeschmack" die du da zu sehen glaubst, kann ich mir gar nicht vorstellen.

Grüße, der Hessel Bächer

Gast ( gelöscht )
Beiträge:

07.09.2010 13:47
#4 RE: Regeln - kennen, einhalten anwenden Antworten

Hallo Gemeinde,

aufgrund meiner inzwischen längeren Erfahrung kann ich hier beiden Richtungen Recht geben.

Zum einen kommt es schon darauf an, welche Regel zu beanstanden ist. Generell habe ich es mir aber zu eigen gemacht, beim ersten Auftreten eines Fehlers den Spieler darauf hinzuweisen, und erst im Wiederholungsfall eine Strafe anzukündigen. Das hinterlässt meist den positivsten Eindruck, da zum einen der Spieler auf seinen Missstand hingewiesen wird, er aber die Gelegenheit erhält, zukünftig darauf zu achten.
Der andere Aspekt wäre zu bedenken, wie lange ein Spieler schon dabei ist. Bei einem erfahrenen Turnierspieler kann ich erwarten, dass er nach dem ersten Hinweis weiß, wie er damit umzugehen hat. Bei einem Neuling kann man durchaus auch mal darüber hinweg schauen und am Ende der Runde noch mal im Gespräch auf das ein oder andere hinweisen.

Hier auch mal ein paar Beispiele aus dem täglichen Golfen:

-Ich hab den Wurf auf 20cm an den Korb gelegt. Nachdem alle geputtet haben hab ich die Scheibe aufgehoben und eingesteckt...ich hab einfach vergessen die Scheibe einzuparken, warum auch immer. Am nächsten Tee fragt mich einer, ob ich überhaupt geputtet habe. Nach einigem Nachdenken hab ich es dann selbst erst realisiert, Strafpunkte notiert und weiter, bei mir muss ich einfach voraussetzen, dass ich die Regeln kenne.
-Ein Spieler versetzt seinen Stand beim Putten des öfteren einige cm über den Marker...wäre als falling putt zu bemängeln. Ich hab es ihm während der Runde mal mitgeteilt. Beim letzten Putt aus 2m wieder das gleiche...muss ich da noch mal intervenieren? Ich hab es nicht getan, da er nun wirklich keinen Vorteil daraus gezogen hat. Die Überlegung wäre jetzt, ob man selbst durch einen Strafpunkt des Gegners einen eigenen Vorteil bekäme. Sicher eine Möglichkeit, aber nicht wirklich fair, wenn man nur auf seinen Vorteil achtet. Entweder ich moniere es ohne Hintergedanken oder ich lasse es.
-Ein anderer Spieler war nach einem schlechtem Putt sehr frustriert und warf seine Scheibe 20m durch die Gegend. Von dem schlechten Verhalten mal abgesehen eindeutig ein Probewurf. Auf den bloßen Hinweis auf einen Regelverstoß reagierte er schon sehr missmutig und zog die Regel auch in Zweifel. Will ich jetzt hier 2 Std Missstimmung provozieren indem ich auf eine Regel beharre?

Ganz klar muss man aber festhalten: Auf großen oder internationalen Turnieren geht es oft auch um Geld und da wird auch auf Regeln sehr geachtet. In Deutschland entwickelt sich diese Professionalität immer mehr und dementsprechend auch das Regelverständnis. Dessen sollten sich auch Neulinge bewusst sein wenn sie auf ein GT Turnier fahren. Am Anfang etwas Nachsicht mit ihnen hilft aber mehr und fördert langfristig sicher auch den Spielspass.

Gruß
8324

Michl aus Lünen Offline

Scheibenwerfer

Beiträge: 9

07.09.2010 19:09
#5 RE: Regeln - kennen, einhalten anwenden Antworten

Hallo,

ich kann mich in der Tat nur auf Erzählungen berufen, aber die Erzählungen stammen von gestandenden Familienvätern mit 45+ Jahren die Dinge sehr gelassen sehen. Trotzdem höre ich nach größeren Turnieren über die ersten Runde(n), in denen noch "gemischt" gespielt wird, immer wieder Klagen. In den späteren Runden, in denen dann in der gleichen Alters- und Leistungsklasse gespielt wird ist dagegen alles in Ordnung, komisch oder?

Regeln müssen sein, dagegen sage ich nichts. Ich frage mich nur warum Spieler, die an einem Turnier einfach nur so und aus Spaß teilnehmen (hauptsächlich weil es halt in der Gegend stattfindet) und im unteren Tabellenbereich spielen - weit ab von Preisgeld, entscheidenden Punkten, Ruhm und Ehre - mit kleinkarierter Regelauslegerei traktiert werden. Wen kümmert es denn, wenn es mal nicht 100% nach Regel geht? (Dogleg und OB davon mal ausgenommen)

Meiner Ansicht nach stellt sich auch in dieser Diskussion raus, dass wir in Discgolf-Deutschland zwei Spieler-Typen haben: a) den Turnierspieler und b) den Freizeitspieler. C) als Mischung mag es auch geben, aber im Kopf entscheidet sich, ob man eher a) oder b) ist. A) geht regelmäßig trainieren, kennt die Regeln in und auswändig und spielt jede Menge Turniere währen b) am Wochenende mal eine Runde dreht, 5e gerade sein lässt, in der Turnierpause lieber noch ein Bier mehr trinkt als sich für die nächste Runde einzuwerfen usw. Grausame Klischees, aber es dürfte klar sein was ich meine. Das Problem entsteht, wenn beide Gruppen aufeinander treffen. Die einen spielen leistungsmäßig oben mit, die anderen im Niemandsland der Tabelle - klar, dass unterschiedliche Ansichten herrschen.

Letztendlich löst sich das Problem vermutlich von selber dadurch, dass es durch die vielen neuen Anlagen immer mehr kleine C-Turniere gibt. Dadurch werden die mehrtägigen B- und A-Turniere für Freizeitspieler zu fahr-, zeit- und kostenintensiv; stattdessen fährt man eben lieber auf ein paar C-Turniere in der Umgebung und ist "unter sich".

Naja, genug der Worte. Auch über dieses Theman könnte man stundenlang diskutieren.

Schönen Abend noch,
Michael

jerome ( gelöscht )
Beiträge:

07.09.2010 21:52
#6 RE: Regeln - kennen, einhalten anwenden Antworten

So sollte man das machen...achtet auf Locastro (rot) http://www.youtube.com/watch?v=_r32q9XvPaI&feature=related
und jeder Spieler, indem Fall Markus Källström, sollte so ehrlich sein und muss demnach feldberg und nikko recht geben, ohne diskusion.
Bei PDGA-Turnieren sollte diese auch einghalten werden, egal Anfänger oder nicht. Es gibt ja außerdem noch die Warning.
Ich finde es liegt auch oft kommunikationmangel. Vorallem bei unfairem spiel. Ich sehe oft leute die ihren Frust irg-wo raus lassen (objekt mehr als 2m bewegen(Mini)) und das
wird zu selten bestraft (indem Fall ohne Warning). Es ist natürlich sehr kleinig, aber wenn es ein Regelbuch gibt sollte man sich auch an das halten, sonst wird einfach zuviel gelabert, und nicht gespielt.
gruß aus windhoek

jerome ( gelöscht )
Beiträge:

07.09.2010 21:53
#7 RE: Regeln - kennen, einhalten anwenden Antworten
Michl aus Lünen Offline

Scheibenwerfer

Beiträge: 9

08.09.2010 06:08
#8 RE: Regeln - kennen, einhalten anwenden Antworten

Ich hab das erste Video gerade ohne Ton gesehen, aber für mich ist genau das einer der unschönen Fälle. Es sieht so aus als würde der Beschluss, den Putt zu reklamieren, bereits deutlich vor dem eigentlichen Wurf getroffen. Fair wäre es gewesen darauf vor dem Wurf hinzuweisen, nicht erst danach und damit einen Re-Putt zu erzwingen. Der Putt ist schwierig, die Wahrscheinlichkeit, dass Markus ihn zwei Mal reinmacht begrenzt. Ich wette übrigens, dass nicht auf Fußfehler reklamiert würde, wenn der Putt nicht drin gewesen wäre... Schade, dass man die Fußstellung nicht sehen kann.

Hier noch ein kritischer Fall, der bei uns diskutiert wurde, in dem Lacastro einen aufgebrummt bekommen hat:
http://discgolf-nrw.foren-city.de/topic,...fussfehler.html

Hessel Bächer Offline

Scheibenwerfer

Beiträge: 69

08.09.2010 11:30
#9 RE: Regeln - kennen, einhalten anwenden Antworten

Zum Fall Källström: Erstens geht es hier um die absolute Spitze unseres Sports, zweitens geht es dort auch um eine Menge Geld. Damit bewegen wir uns hier am äussersten Rand des Spektrums.

Aus meiner Sicht hat klar Källström die Fehler gemacht. Er hat eine kritische Lage und muss wissen das in so einem Fall seine Mitspieler genau hinschauen. Er hätte einfach die Gruppe fragen sollen, ob so alles in Ordnung ist. Damit wäre er allen Schwierigkeiten aus dem Weg gegangen. Wenn der Call kommt, bleibt ihm nur das zu akzeptieren. Den Vorwurf, das die beiden Mitspieler ihn vorher auf seinen Fehler aufmerksam hätten machen müssen kann ich nur bedingt teilen. Källström ist alt genug und kennt die Regeln. Es ist sein Job sich korrekt zu verhalten.

Ich würde das so interpretieren, dass Nikko gesehen hat das da etwas Diskussionswürdiges passiert und hat einen Spieler aus seiner Gruppe darauf aufmerksam gemacht. Es hätte jetzt ja auch sein können, dass der zweite Spieler nicht mit ihm übereinstimmt und die Sache damit erledigt ist. Källström der Vorbereitung auf einen wichtigen Putt anzusprechen und auf ein Fehlverhalten hinzuweisen kann auch als Störung gesehen werden und die dann eventuelle Diskussion macht die Sache nicht besser.

Jerome liegt da richtig: Es gibt Regeln und alle sollten sich daran halten. Das man sich in so einer Situation als Foul-rufer nicht beliebt macht ist klar. Das ist aber der Preis den wir alle dafür zahlen, dass es keine Schiedsrichter im Disc Golf gibt.

jerome ( gelöscht )
Beiträge:

08.09.2010 14:07
#10 RE: Regeln - kennen, einhalten anwenden Antworten

an michl
gerade dein Video ist doch der Beweis das die pros auch footfault callen wenn er nicht drinnen war.
Im übrigen ist Källström ja mit der Entscheidung einverstanden weil er wie die meisten Discgolfer fair ist, und natürlich kann man sich durch ein paar zentimeter einen großen Vorteil verschaffen (Wurzer, Lücke, Unebenheit). Es ist auch immer die Art wie man etwas callt oder warnt, man kann das auch auf ganz höfliche Weise tun. Zudem will ich auch wissen wo ich fehler mache. Kleinigkeiten wie beim Putten sich nicht bewegen und sprechen müssen manche einfach auch erstmal lernen.

Maastradamus Offline

Scheibenwerfer


Beiträge: 33

08.09.2010 14:14
#11 RE: Regeln - kennen, einhalten anwenden Antworten

Ich kann zwar nicht wirklich behaupten lange dabei zu sein, oder jede Regel zu kennen, trotz allem kann ich aber auch beide Seiten verstehen.

Klar als Freizeitspieler, wie ich einer bin, kennt man nur die absoluten Grundregeln. Das ein paar Zentimeter einen Regelverstoß bedeuten sollen kann man nicht verstehen. Doch wenn die paar Zentimeter nicht zählen muss man irgendwo anders die Grenze setzen. Dummerweiße gibt es jetzt keine genaue Linie mehr an der man einen Übertritt oder falling putt oder ähnliches feststellen kann. Ebenso muss ich auch sagen, dass man es von dem Spieler abhängig machen sollte. Ein Anfänger soll darauf hingewiesen werden, auch über mehrere Runden, jemand der schon lange spielt sollte nach einer Zeit auch die Regeln kennen. Und selbst wenn ein Spieler der in den unteren Bereichen spielt, auf ein Turnier fährt so sollte auch er die Regeln kennen, und sei es nur um die richtige Entscheidung zu treffen.
Es stimmt natürlich dass die Regeln in der zweiten Runde wenn man mit "seines gleichen" spielt nicht ganz so ernst genommen werden. Wenn jetzt aber in der ersten Runde zwei gute und zwei nicht so gute Spieler aufeinander treffen, einer der guten einen Regelverstoß begeht, so kann keine gute Entscheidung getroffen werden, da nur ein Spieler der Gruppe (der Spieler der den Regelverstoß begangen hat ausgenommen) wirklich die Regeln kennt. Und somit ist die schiedsrichterlose Vorgehensweiße im Disc Golf ausgesetzt. Was ich schade finde, da Turniere spielen nur noch halb so viel Spaß machen würden wenn jemand die ganze Zeit nur dafür da ist zu schauen ob alle die Regeln perfekt einhalten. Sollte es dazu kommen können auch die in den unteren Rängen, da gehör ich übrigens auch dazu, mal einen leichten Übertritt oder eine nicht hundert prozent korrekte Markierung "übersehen" können. Einen Hinweiß, dass dies ein Regelverstoß ist, ist aber auch hier von Vorteil. So lernt man die Regeln und hat trotz allem Spass daran.
Mir geht es wenn ich auf ein Turnier fahr immer wieder mal so, dass ich auf eine Regelgenauigkeit hingewiesen werde. Ich muss ehrlich sagen, ich freue mich darüber. Ich habe mir zwar das Regelbuch durchgelesen, nur finde ich es etwasschwerer das alles im Kopf zu behalten als Hesselbächer. Zum Beispiel hatte ich bei einem längerem Putt meinen Fuß nicht wieder auf den Boden gesetzt, sondern bin nach vorne zum Korb gelaufen. Nachdem ich darauf hingewiesen wurde fiel mir auf, dass ich das öfters mache. Ohne einen Hinweis wäre mir das wahrscheinlich erst mal gar nicht aufgefallen und später sehr schwer gefallen das wieder weg zu bekommen.

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