Antrag an die Jahreshauptversammlung der DGA im DFV
Antragsteller:DJK GW Marathon Münster e.V.
Thema:Offizielle Turniere nur noch durch DFV-Mitglieder
Die Abteilungsversammlung der Disgolfer im DFV in Eberswalde möge folgenden Antrag beschließen:
Ab der GermanTour-Spielzeit 2013 können offizielle Turniere (GermanTour) unter dem Dach des DFV ausschließlich von Mitgliedern veranstaltet werden. Grundsätzlich sollen auch PDGA-Turniere in Deutschland nur von Mitgliedern des DFV ausgerichtet werden dürfen.
Begründung: Aus Veranstalterhaftungssicht und zur Stärkung des DFV sollen ab dem 1. November 2012 offizielle Turniere nur noch von Mitgliedern (Vereinen) des DFV ausgerichtet werden dürfen.
Ein sehr guter Punkt Werner! Das hilft die Organisation der GT Turniere (wie auch immer sie bald aussehen werden) professioneller zu gestalten und man hat immer einen Ansprechpartner, der Kompetent sein sollte und auch ein Backup an Helfern hat (eigener Verein) und somit einen gute Ablauf realisieren kann.
Nur zur Klarstellung: was meinst Du damit genau? Der TD muss DFV-Mitglied sein, oder der veranstaltende Verein?
Zu den PDGA-Turnieren: Da haben wir als DFV gar nichts zu beschliessen, das ist alleine die Sache der PDGA! Die ganze Abwicklung solcher PDGA-Turniere läuft ja am DFV vorbei.
Ich sehe hier Probleme mit Turnieren die schon seit Jahren von Privatpersonen durchgeführt werden. Diese müssten sich dann einen Verein suchen der es offiziell durchführt. Was ist aber wenn es in der Nähe keinen Verein gibt? Und würde der Einzelspielerverein ausreichen?
Es ist derzeit nicht so, dass offizielle DFV-Turniere (insbesondere GermanTour) nur von DFV-Mitgliedern ausgerichtet werden. Es ist sicherlich für die Nicht-Mitglieder - Mitglieder im DFV sind nur bzw. bald nur noch Vereine - nicht schwer, einen Verein für die Durchführung zu gewinnen, zumal die Arbeit ja von bewährten Turnierveranstaltern durchgeführt oder koordiniert wird. Es ist grundsätzlich völlig egal, ob der ausrichtende DFV-Mitgliedsverein in der Nähe oder für ein Turnier in Lörrach in Braunschweig (wie die DGD zum Beispiel) seinen Sitz hat. Um es nochmals deutlich zu sagen: Ausrichter eines offiziellen DFV / DGA-Turniers sollen nur noch Mitglieder (sprich Vereine) sein. Ist dies nämlich der Fall, kann die DGA oder der DFV für alle Turniere eine Veranstalterversicherung abschließen. Im Einzelfall ist natürlich zu prüfen, für welche Vereine (und damit Turniere) dies überhaupt notwendig ist, denn die Turniere der DiscGolfer Münsterland zum Beispiel sind über den Landessportbund NRW (und Sporthilfe / ARAG) versichert. Die PDGA-Turniere sehe ich anders als Frank. Die meisten deutschen PDGA-Mitglieder haben ihre Mitgliedschaft über die DGA erworben und zahlen deshalb einen niedrigeren Tarif. Die PDGA hat in Deutschland keine eigene Struktur, was der DFV auch nicht zulassen dürfte, denn im DOSB werden nur Verbände aufgenommen, die einen Alleinvertretungsanspruch haben. Sollte ich mich in Sachen PDGA irren, ich bin als Mitglied noch zu keiner Versammlung eingeladen worden, so lasse ich mich gern eines besseren belehren. Natürlich darf die DGA auch über diesen Punkt entscheiden. Er hat allerdings nur Auswirkungen auf Mitgliedsvereine des DFV oder Mitglieder eine Mitgliedsvereine. Denen könnte, wie dies zum Beispiel der DFB auch tut, einfach durch Mehrheitsbeschluss die Teilnahme an PDGA-Turnieren in Deutschland, die von nicht einem DFV-Mitgliedsverein oder einem kommerziellen Veranstalter ausgerichtet wird, untersagt werden. Ich denke, dies wird praktisch nicht nötig sein, aber sicherlich ist der "Soll-Beschluss" ein Schritt in die richtige Richtung.
Zu den GermanTour Turnieren: Was würde in diesen Fällen mit den Turnieren in Strasbourg und Lörrach werden? Die jetzige GT bietet die tolle Möglichkeit diese Turnier, die von Franzosen (in Frankreich), bzw. Schweizern (in Deutschland) veranstaltet werden in die GT zu integrieren? Wollen wir die ausschliessen? Wegen eines Versicherungsschutzes?
Zur PDGA: Ich und meines Wissens nach jedes andere deutsche Mitglied bin Mitglied bei der PDGA, direkt und ohne das das irgendetwas mit der DG-Abteilung zu tun hat. Die Abteilung bietet einen Überweisungsservice an und das war´s. Die "Geschäftsbeziehung" läuft nur zwischen PDGA und dem jeweiligen Mitglied.
Wie kommst Du denn darauf jetzt ohne konkreten Anlass einen Alleinvertretungsanspruch der DGA festschreiben zu wollen? Spielern per JHV-Beschluss verbieten zu wollen bei irgendeinem "Nicht-DGA-Turnier" zu spielen wollen halte ich für reichlich überzogen. Wir sind noch ein ganzes Stück vom DFB entfernt. Das gilt für die Zahlen (unserer lokaler Fußballverein hat wahrscheinlich mehr Mitglieder als die ganze DG-Abteilung) wie für Organisationsgrad und -stil (zumindest für das Letztere hoffe ich das das auch immer so bleibt).
Ausländische Turniere und GermanTour: Ich bin mir nicht sicher, ob dass Turnier in Straßburg zwingend in die GermanTour integriert werden muss, damit es Spaß und Freude bereitet dort zu spielen. Am vergangenen Wochenende haben mich erneut die Niederländer bei ihrer Saisoneröffnung in Groet mitspielen lassen. Es war ein tolles Turnier auf einem einmaligen Gelände mit nur wenigen Teilnehmern (21) und trotzdem viel Spaß und Freude - nicht nur für die beiden teilnehmenden Münsteraner. Eine GT-Wertung war weder erwünscht, noch könnten sich unsere holländischen Nachbarn und Freunde wohl vorstellen, Teil der GERMANtour zu werden. (Ich übrigens auch nicht!) Nun mag das Empfinden im Elsass anders als in Holland sein, doch halte ich es tatsächlich nicht für notwendig, für ein ausländisches Turnier in Deutschland Punkte für eine verbandsinterne Wertung zu vergeben. Die Chili Open finden immerhin im Zuständigkeitsbereich des DFV statt, was die Samstagwertung in Lörrach für die GT nachvollziehbar macht. Ob der Samstag, der erste Tag des zweitägigen schweizer PDGA-Turniers, allerdings zwingend als GT-Turnier gewertet werden muss...? Ich denke, alle drei genannten Turniere, wobei ich deutlich machen möchte, dass ich in Straßburg noch nicht gespielt habe, haben auch ohne Punkte für die GermanTour ihre volle Existenzberechtigung.
Um es aber ganz deutlich zu sagen: Ich bin für die Teilnahme ausländischer Spieler bei Discgolf-Turnieren in Deutschland, Finnland, Österreich, Tschechien, England, Holland, Belgien, Italien, USA, Litauen, Japan (wir vl. in 2015 :-)), Ungarn, Norwegen, Schweiz, Australien, Dänemark, .....!
PDGA: Der DOSB (Deutsche Olympische Sportbund) nimmt pro Sportart nur einen Verband auf. Eine gefühlte Mehrheit der Macher im Discgolf möchte gern unter das Dach des organisierten Sports, denn wenn wir, die Frisbee-Sportler, eine anerkannte DOSB-Sportart betrieben, würden wir alle von den vielfältigen Vorteilender Sportförderung im Bund, den Ländern und Gemeinden profitieren.
Ein (Finanz-)Beispiel von uns (Ich bin Kassenwart ;-): Wir sind zwar Mitglied im LSB, aber unsere Fachschaft ist nicht als DOSB-Sport anerkannt. Wären wir es, müssten am kommenden Wochenende unsere U 15 und U 17-Ultimate Greenhorns die Fahrtkosten zur Deutschen Meisterschaft nach Baden-Württemberg nicht aus der eigenen Tasche bezahlen. Auch die Fahrt- und größtenteils auch die Übernachtungs- und Verpflegungskosten unserer Discgolfer bei der EM in Colchester wären uns als DOSB-Sparte Frisbee-Sport vom Stadtsportbund Münster im Rahmen der Leistungssportförderung unserer Stadt erstattet worden. Mit der Anerkennung wäre das Organisieren von Leistungssport erheblich einfacher! Auch hätten wir dann schon mindestens einen festen Parcours! :-(
Dies spricht allerdings nicht gegen die Existenz der PDGA, wie auch die DFL (Deutsche Fußball Liga) den DFB nicht überflüssig macht oder in Konkurrenz zu ihm steht. Es ist natürlich eine Frage des Willens, ob die amerikanischen PDGA-Verantwortlichen Europa und seine Staaten eher als Satellit oder als eigenständigen Partner sehen wollen. Gemeinsam würde es sicherlich für alle Seiten leichter laufen. Ich habe mich bislang in diese Diskussion noch nicht vertieft, da für mich die Sportorganisation (in Deutschland, Europa und weltweit) den Rahmen vorgibt. Ich bin uneingeschränkt dafür, im organisierten Sport mitzumachen. Selbst die mächtige PDGA ist allerdings so unbedeutend, dass sie zum Beispiel dem IOC keine durchsetzbaren Forderungen stellen kann. Anders sieht es aus, wenn auch nur bescheiden anders, wenn die Frisbeesportler in die „offiziellen Sportstrukturen“ integriert sind, denn dann dürfen sie zumindest als kleiner Partner mitsprechen.
Als Sportjournalist kann ich Dir versichern, dass zu unseren Lebzeiten der gesamte Frisbeesport (weder in Deutschland, noch weltweit) den Fußball überholen wird!
der DFV hat eine Veranstaltungs- und Spieler-Haftpflicht für DFV-pflichtige Turniere abgeschlossen. Diese darf er allerdings nur seinen Mitgliedsvereinen zur Verfügung stellen. Andere Ausrichter müssen selbst eine solche Versicherung abschliessen und gegenüber dem DFV nachweisen.
Vielen Dank für Deinen Hinweis, Werner!
Das GT-Gremium muss also für Dfv-pflichtige Turniere ab sofort von Ausrichtern, die nicht Mitglied im DFV sind, einen entsprechenden Versicherungsnachweis anfordern. Sonst darf das Turnier nicht stattfinden und muss ggf. abgesagt werden.
Nach erster Durchsicht sind davon unmittelbar die November-Turniere in Dassel und Darmstadt betroffen.
Sorry, aber wenn ich einen solchen versicherungstechnischen Hinweis bekomme, muss ich darauf reagieren...
Einige Anmerkungen dazu:
Was Du als Stärkung siehst, ist aus meiner Sicht eher eine Schwächung der German Tour:
# Die Einstiegshürde für neue Spielergruppen/Standorte ist deutlich höher
# Wir machen es Pay2play-Betreibern schwer ein GT-Turnier auszurichten und damit regionale Spieler zu begeistern, die wir ja eigentlich gern erreichen würden.
# Grenznahe Turniere im Ausland wären erschwert (Die Spieler an den deutschen Landesgrenzen müssen immer weit fahren und sind froh über jedes GT-Turnier, dass in der Nähe stattfindet)
# Förderpartner von örtlichen Vereinen können nicht mehr als Ausrichter auftreten und würden sich aus der Förderung zurückziehen. Die Tee-Timers stellen z.B. sehr oft nur den TD, während eine Tourismus GmbH oder AG als Ausrichter auftritt. Das ist ein Erfolgsmodell was es dann so nicht mehr geben wird.
Natürlich können dann Vereine von irgendwoher einspringen und sich als Ausrichter anbieten. Das Ganze erhöht dann halt den Aufwand bei ursprünglich angedachtem Ausrichter und Verein.
Zusammengenommen wirkt das wie Sand im Getriebe der GT.
Aus Versicherungssicht hast Du aber durchaus recht.
Nachdem wir nun den Versicherungsnachweis einfordern müssen ist der Antrag von Dir ja schon fast nicht mehr notwendig.
Werde ihn auf der MV aber so wie Du ihn formuliert hast zur Abstimmung bringen.
Zu den fragen der Sportpolitik kann ich nichts sagen, da ich dass nicht überblicke. Soweit ich weiss gibt es keine offizielle Vereinbarung zwischen dem DFV und der PDGA. Die Kontakte sind da informeller Natur. Der PDGA ist es durchaus bewusst dass die europäischen Länder eigene Verbände haben. Dies ist auch eine der Begründungen, warum wir deutlich geringere Mitgliedsbeiträge bezahlen als die Amerikaner. Bei der Sammlung von Turniergebühren und Mitgliedsbeiträgen erleichtern wir es den Spielern hier und der PDGA in dem wir dazwischen vermitteln.
...der DFV erbringt Dienstleistungen für die PDGA, die deshalb für deutsche PDGA-Mitglieder reduzierte Beiträge akzeptiert. Es besteht eine informelle Zusammenarbeit, die ausgebaut werden kann und soll.