Ich denke es gibt kaum einen DiscGolfer, der den prinzipiellen Sinn von Ratingssystemen zur Feststellung und Vergleichbarkeit von Spielstärken anzweifelt. Weltweit verbreitet und anerkannt gibt es das PDGA-Rating. Auch viele deutsch Turniere werden für die Ermittlung dieses Ratings herangezogen und es wird für alle am Turnier teilnehmenden Spieler das Rating für die einzelnen Runden ermittelt. Alle PDGA-Mitglieder erhalten zusätzlich auf Basis dieser Rundenwertungen ein persönliches Rating, dass ihre Spielstärke im Verhältnis zu allen anderen PDGA-Mitgliedern abbildet.
Die Frage, die sich mir stellt ist, wozu brauchen wir ein D-Rating, bzw. wo könnten dessen Stärken liegen?
Ist es wirklich sinnvoll viel Zeit und Mühe darauf zu verwenden, dass was das PDGA-Rating schon zuverlässig erledigt, "fast genau" so gut noch einmal zu machen? In der aktuellen Version des D-Rating tauchen nur die großen GT-Turniere und die EM auf. Alles Turniere, die sowieso bereits bei der PDGA gemeldet sind und dort auch ausgewertet werden.
Ist es überhaupt fair, dass System eines anderen DiscGolf-Verbandes zu kopieren, nur um es dann den deutschen DiscGolfern etwas billiger anbieten zu können? Was wäre denn, wenn der Verband z.B. beschliessen würde die DiscCatcher-Körbe von Innova (einer Firma, die im Unterschied zur PDAG wirklich Geld mit DiscGolfern verdient) so gut wir möglich zu kopieren um sie dann den deutschen DGler billiger zur Verfügung stellen zu können? Ich glaube, hier gäbe es doch deutlichen Widerspruch.
Was ist denn mit den Turnieren und den Spielern, die nichts mit der PDGA zu tun haben (wollen)? Wie können wir ihre Leistung, bzw. den sportlichen Wert eines Turnieres bestimmen, dass nicht bei der PDGA gemeldet wird?
Ich finde, dass D-Rating könnte eine großartige Geschichte sein, wenn: - damit alle die Spieler eine vergleichbare Leistungseinstufung bekommen würden, die ernsthaft am Turnierbetrieb teilnehmen (z.B. mehr als 3 DFV-Turniere im Jahr spielen). - wenn damit alle offiziellen Turniere des DFV eine Rückmeldung über die Spielstärke der Teilnehmer ihres Turnieres und den sportlichen Wert ihres Kurses bekommen würden. - wenn unnötige Doppelbewertungen und Konkurrenz zum bestehenden System vermieden würden.
Es ist klar, dass der organisatorische Aufwand für ein solches D-Rating höher wäre. Der Gewinn für das deutsche DG allerdings auch. Sollte das dann nicht mehr ehrenamtlich und umsonst zu machen sein wären Gebühren für die Turniere und ein Zuschuss der Abteilung gut angelegtes Geld. Also D-Rating ja bitte - aber nur da, wo es das deutsche DG wirklich weiterbringt!