Zukunft der GermanTour - Teil 1: Ist das wirklich die GermanTour-Struktur, die die meisten Spieler wollen?
Seit wenigen Wochen wissen wir nun endlich wie die GermanTour 2013 (GT) und die dazugehörende Wertung aussieht. Sowohl bei der Struktur, wie auch bei der Wertung stellt sich aber die Frage, ob der gewählte Weg der richtige für die Zukunft der GT und des deutschen DiscGolfes an sich ist.
Dies soll auch auf der in der ersten Jahreshälfte geplanten Mitgliederversammlung der DiscGolf-Abteilung beraten werden. Damit dort dieses mal tatsächlich alle Aspekte, Meinungen und Vorschläge auf den Tisch kommen können, wird es Zeit die Diskussion über die Zukunft der GT zu beginnen.
Ich will hiermit einen Anstoß zu einer breiten Diskussion geben. Da es ein sehr umfangreiches Thema ist habe ich den Artikel zweigeteilt. Teil 1 beschäftigt sich mit der Struktur der GT und des Turnierwesens insgesamt. Teil 2 mit der GT-Wertung.
Als die GT vor vielen Jahren gegründet wurde war eines der Ziele dabei mehr Turniere in Deutschland zu bekommen. Dies hat besser funktioniert als viele je zu hoffen gewagt hatten. Spätestens seit 2012 ist aber klar, dass es inzwischen schlicht zu viele GT-Turniere gibt. Wenn beinahe 50 GT-Turniere im Jahr stattfinden und diese 50 Turniere fast 2/3 aller Turniere überhaupt stellen, dann wird klar das hier das Verhältnis von „normalen“ Turnieren“ zur GT-Turnieren nicht mehr stimmt.
Wollen wir wirklich, dass praktisch alle Turniere, die sich nicht aktiv dagegen entscheiden automatisch Teil der GT werden? Wenn ja, wo soll das denn enden? Bei 60, 70 GT-Turnieren im Jahr, oder bei 70% oder 80% aller überhaupt veranstaltenden Turniere?
Ein ebenfalls lang bekanntes Problem ist die zu hohe Mindestanzahl an Turnieren, die man spielen muss um sich in der GT vorne platzieren zu können. Besonders für gute, sportlich ambitionierte Spieler und für Jugendliche/Schüler/Studenten und Auszubildende ist es sehr schwer bei mindestens acht GT-Turnieren an den Start zu gehen.
Gute Spieler sollen und wollen, auch um sich sportlich weiterzuentwickeln, auch noch bei internationalen Turnieren an den Start gehen. Dies ist mit hohen zusätzlichen Kosten für die Reisen zu den Turnieren und mit viel zusätzlichem Zeitaufwand verbunden. Die an sich sehr schöne Idee, den Gewinnern der GT eine Unterstützung für den Start bei internationalen Turnieren zu bezahlen, wird hier praktisch konterkariert wenn gerade diese Spieler von der aktuellen Struktur benachteiligt werden.
Auch für die zweite Gruppe sind die Kosten und die mit den notwendigen weiten Reisen oft verbundenen „langen„ Wochenenden (Anreise bereits Freitags) ein großes Problem. Gerade bei den Jugendlichen hängen somit die Erfolgschancen bei der GT entscheidend auch vom Geldbeutel der Eltern, bzw. der Unterstützung durch ihren Verein ab.
Würde man die Anzahl der gewerteten GT-Turniere auf sechs beschränken und eine Höchstzahl von Streichergebnissen festlegen würde dies diese Problematik deutlich entschärft.
Zusammen mit der Verringerung der absoluten Anzahl der GT-Turniere könnte man dann auch endlich eine GT-Pause einführen. Die GT könnte von Anfang Februar bis Ende November laufen und der Rest der Zeit wäre GT-Winterpause. Es wäre Schluss mit dem „Alles und Immer“ ist GT. Weniger wäre hier ganz sicher mehr.
Selbstverständlich müsste man dann auch eine „kleine“-DeutscheTour auflegen, bei der sich Turniere und Spieler für die Teilnahme an der GT vorbereiten und qualifizieren können. Etwas in der Art wurde ja bereits vom GT-Gremium angekündigt und auf der letzten MV beschlossen.
Die GT wäre mit diesen Veränderung wieder die sportliche DiscGolf-Turnierserie in Deutschland, das Ziel für Turniere und Teilnehmer und die GT-Sieger wären wieder das, was man von GT-Siegern auch erwartet: Die besten DiscGolfer in der Turnierserie Deutschlands.