Bei den Berlin Open war - hierzulande einmal ausnahmsweise - eine (PDGA)-Amateur-Klasse vertreten. Im Zusammenhang damit kam zweimal die Problematik Amateur und Preisgeld zur Sprache: ein Spieler hat sich gemeldet, der es bedauert hat, 2009 Preisgeld angenommen zu haben, so dass er nun als Pro starten musste; zudem wurde von einem Nichtteilnehmer eingewandt, dass ein Teilnehmer in der Vergangenheit Preisgeld angenommen habe, nun aber doch als Amateur gestartet sei (ein Umstand, der inzwischen geklärt ist). Aus diesem Anlass hier eine Klarstellung und ein Vorschlag, beides mit der Einschränkung versehen, dass wir unsere Funktion als Deputy-PDGA-Regional-Coordinator gerade wieder aufgegeben haben und die Verantwortung ab jetzt bei Jörg Eberts liegt.
Zur Klarstellung:
Wer als aktuelles PDGA-Mitglied bei einem PDGA-Turnier Preisgeld annimmt, verliert seinen Amateur-Status und gilt ab diesem Zeitpunkt als Pro. Allerdings muss beides erfüllt sein: PDGA-Mitgliedschaft des Spielers und PDGA-Status des Turniers.
Es gibt auch für Pros die Möglichkeit wieder als Amateur zu starten. Dafür ist – für deutsche Spieler – eine Neueinstufung ('reclassification') durch den deutschen PDGA Regional Coordinator nötig. (Hinweis: Die allgemeinen PDGA-Regelungen finden sich im Competition Manual unter section 2 und im PDGA Guide to Europe, Seite 5 unten)
Zum Vorschlag
In Einklang mit der PDGA-Handhabung und der Regelung in Schweden folgend wurde von uns (für die Berlin Open) vorausgesetzt, dass zwei Mindestvoraussetzungen erfüllt sein müssen, damit ein Spieler von Pro zu Am wechseln kann:
- seit seinem letzten Preisgeldgewinn sind mindestens 12 Monate vergangen
- sein Rating ist niedriger als 950 (Open) bzw. 830 (Frauen).
Ein Wechsel erfolgt allerdings nicht automatisch sondern nur nach Antrag beim Regional Coordinator.
Ich würde Jörg empfehlen, diese Regelung zu übernehmen
Des Weiteren würde ich die Turnierdirektoren in die Pflicht nehmen und sie auffordern, bei allen Turnieren, die eine gemischte Pro-Am-Division haben (d.h. bei praktisch allen in Deutschland), Spielern, die wegen ihres Amateur-Status kein Preisgeld annehmen können, den Gegenwert in Form von Sachpreisen auszuzahlen. Ich denke es macht die Sache einfacher, wenn Amateure von vorneherein wissen, dass sie bei entsprechenden Turnieren dieses Recht haben, als dass bei der Siegerehrung erst noch mal nachgefragt werden muss, ob die Möglichkeit besteht.
Da zudem gilt, dass ein (Geld-)Preis, der von einem Spieler abgelehnt wird, an den nächstplatzierten weitergereicht werden muss, entsteht für einen Turnierveranstalter kein Vorteil, wenn er keine ersatzweisen Sachleistungen anbietet.
In diesem Zusammenhang und da es sich bei den beiden eingangs genannten Fällen jeweils um Preisgelder von 10 Euro handelte: Die Praxis, Preisgelder möglichst breit zu verteilen und bis in die 10 und 5-Euro-Region hinab auszubezahlen, mag aus einer bestimmten Perspektive legitim sein, bringt aber Probleme mit sich, falls sich in Deutschland eine wachsende Zahl von Spielern finden sollte, die diese Kleinbeträge nicht annehmen dürfen, bzw. es nachher bereuen dass sie es getan haben.