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Dieses Thema hat 11 Antworten
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Hessel Bächer Offline

Scheibenwerfer

Beiträge: 69

22.01.2013 13:53
RE: GermanTour 2013 Teil 2: Die Wertung Antworten

Zukunft der GermanTour - Teil 2: Ist das wirklich die GermanTour-Wertung, die die meisten Spieler wollen?

Die Wertung einer Turnierserie spiegelt immer auch den Geist der Serie wieder. Je nachdem worauf der Schwerpunkt der Wertung gelegt wird, werden dementsprechend nachher auch die Ergebnislisten aussehen.

Beim Entwurf einer Wertung bewegt man sich im Prinzip zwischen zwei Extremen. Erstens die sportliche Variante: Nicht zu viele Turniere in der Wertung, wenig Streichergebnisse und hohe Punktabstände zwischen den einzelnen Plätzen besonders für die besten Platzierungen. So werden gute Spieler mit herausragenden Ergebnissen belohnt.
Zweitens das Gegenteil: Möglichst viele Turniere in der Wertung, kein Limit bei den Streichergebnissen und möglichst geringe Punkteabstände zwischen den Platzierungen. Je mehr Einsatz ein Spieler zeigt, d.h. je mehr Turniere er spielt, desto besser wird sein Platz in der GT sein. Die eigentlichen Ergebnisse, d.h. die sportliche Leistung spielen dabei so gut wie keine Rolle mehr.

Die vom GT-Gremium beschlossene Wertung 2013 kommt der zweiten extremen Variante schon recht nahe. Mit einer solchen Wertung der einzelnen Turniere, acht Turniere in der Wertung und einer beliebigen Anzahl an Streichergebnissen wird die GT zu einer reinen Fleißkärtchen-Sammlerei. Das dies keine Übertreibung ist, kann jeder selbst auf der GTO-Seite nachlesen (Vergleich Wertung Ende 2012 - Anfang 2013).

Wie extrem diese Veränderung ist zeigt sich an einem Vergleich mit einer der Vorgängerversionen: Hier bekam der erste Spieler einer Division 100 Punkte, der zweite 91 (94,38 Punkte 2013), der dritte 81 (90), dann 73 (86,88), 66 (84,38), 60 (82,50). Platz10 bekam 42 (75), Platz20 18 (61,88) und Platz30 6 (49,38) Punkte.

Besonders interessant ist, dass diese Wertung damals auf Beschluss des Vorstands geändert werden musste. Eine der Begründungen dafür war, dass die Abstufung zwischen den ersten Plätzen noch zu gering sei. Der sportliche Wert einer besseren Platzierung sollte noch stärker hervorgehoben werden! Jetzt wurde dieses Argument geradezu auf den Kopf gestellt.

Selbst ein 30ter Platz gibt 2013 noch beinahe die Hälfte der Punkte des Siegers! GT-Punkte sind als Belohnung für die Leistung bei einem Turnier durchaus mit Preisgeld zu vergleichen. Wer käme denn bitte auf die Idee dem dreissigsten Spieler in einem Turnier die Hälfte der Summe des Siegers auszubezahlen?

Wie absurd dies ist, zeigt sich wenn man die Ergebnisse aller GTA und GTB von 2012 betrachtet: Ein 30ter Platz in der Open Division reichte nie für den Cut und entsprach nach 3 Runden im Schnitt aller GTA und GTB einem Wurfabstand zu Platz 1 von 55 Würfen (kamen keine 30 Open in die Wertung wurde der letzte Platz Open gerechnet).

Noch einmal: Spieler, die bereits nach drei Runden im Schnitt 55 Würfe hinter dem späteren Sieger lagen erhalten noch die Hälfte der GT-Punkte des Siegers!! Selbst der nur bei einem Turnier vergebene fünfzigste Platz (Potsdam) bekam bei 79 Würfen Rückstand nach 3 Runden beinahe noch 27,5 Punkte (Sieger: 100).

Lässt sich diese Wertung schon bei den zahlenmässig starken Divisionen kaum noch rechtfertigen, wird das Ganze bei kleinen Divisionen noch viel schlimmer. Gerade hier sind die Unterschiede in der sportlichen Leistung bereits innerhalb der ersten Plätze gewaltig. Platz1 zu Platz5 bzw. zum letzten Platz, wenn weniger als fünf Damen am Start waren (bei fünf Turnieren) entspricht bei GTA/GTB 2012 im Schnitt einem Abstand nach drei Runden von 72 Würfen. Diese 72 Würfe entsprechen in der Wertung 2013 einem Punktabstand von Platz eins zu fünf: 100 zu 84,38 Punkten!

Betrachten wir die Argumente des Gremiums für diese eigenwillige Wertung: 1. Klar und einfach: So klar und einfach wie alle bisherigen Wertung auch. Jede beliebige Liste würde dieses Kriterium erfüllen. 2. Trennung der Divisionen: Da es in den kleinen Divisionen große Leistungsunterschiede gibt führt die Trennung mit zu den oben beschriebenen Effekten. Das das so ist, ist seit Jahren bekannt und unbestritten. Jetzt einfach das Gegenteil zu behaupten ist zumindest kreativ. 3. Fester Punkteschlüssel: Selbst für die Open ist ein Punkteverteilung bis Platz 100 völlig überzogen und verzerrt das gesamte System. 4. Linearer Leistungsabfall: Die Punkte linear zu ergeben, weil die Platzierungen linear sind ist ein wohl ziemlich einzigartige Begründung. 5. Keine reine Leistungswertung: Das ist sicherlich die Untertreibung des Jahres. Wie oben beispielhaft gezeigt, spielt die Leistung wirklich eine völlig untergeordnete Rolle. Es würde wahrscheinlich schwerfallen überhaupt noch eine Tourwertung zu entwickeln bei die sportliche Leistung noch weniger berücksichtig wird.

Die GT2013 wurde mit dieser Wertung zu einer reinen Fleißkärtchensammelei degradiert. Ist es wirklich das, was die Mehrheit der DiscGolfer will? Ich glaube viele der Delegierten, hätten mit Nein gestimmt, wenn sie gewusst hätten was da auf uns alle zukommt?

Frank Hellstern

PSas Ganze hat auch deshalb eine solche Bedeutung, weil bisher sowohl die Plätze bei EM und DM auch nach der Platzierung in der GT-Wertung vergeben wurden. Bleibt es dabei, dann verschlechtern sich bei diesen sportlichen Höhepunkten die Chancen guter Spieler zu Lasten engagierter Spieler.

DieWumme Offline

Scheibenwerfer

Beiträge: 13

22.01.2013 17:20
#2 RE: GermanTour 2013 Teil 2: Die Wertung Antworten

Hallo,

ich hoffe ich habe es richtig verstanden

Wenn es nach deinen Gedanken gehen würde, dann wären z.B. einige Spieler die im letzten Jahr Discgolf und die GT für sich entdeckt haben auf dem Rückzug.

Man stelle sich vor man fährt zu einem C-Turnier (2,5 std hin und 2,5 std zurück) das ganze 8 - 10 mal. Für uns neue Spieler ist klar man sammelt Erfahrungen und Punkte um evtl. mal als qualifizierter Spieler gelistet zu werden. Nun spielen auf 6 der 8 C Turnier die Topklasse (Lizotte, Konsorr, Plaue, Rippel, Stampfer etc. bei denen auch ohne großartig eigene schlechte Leistung ein Wurfbastand von 20 real ist zudem werden diese Spieler teilweise gesponsort und gefördert) dann bekomme man nach deiner Aussage so gut wie keine Punkt mehr?!

Sprich ich habe Startgelder bezahlt und bekomme als Dank nix dafür ausser wenn es schlecht läuft Tiefkühlpizza als Mittagessen, bin durchnässt von Regen oder habe meinem PKW mal wieder 600 km aufgebrummt..... Dann wäre es für mich absolut nicht mehr sinnvoll an Turnieren der GT teilzunehmen.

Das kann dann jeder auch zuahuse auf seinem Kurs haben. Siehe Bremer Discgolf Series oder Sonnentour.....

Ist es nicht einfacher Spieler aller Divisionen in AMs und Pro zu teilen und gesonderte Wertungen zu führen.... dann sollte nur jeder so ehrlich sein und sich selbst fair beurteilen ?! Ebenso kann dann die Startplatz vergabe der Turniere ausfallen?! Z/B 20 Open Pro und 40 Open AM Startplätze die dann gemäß der jeweiligen Wertungen qualifiziert sind. Wenn die neue Wertung aus dem Ruder laufen sollte.


Gerne lasse ich mich auch eines besseren belehren allerdings nicht ohne eine langfristige Evaluierung.

Grüße aus Bremen

Jan

wenn sie jetzt nach links sehen, sehen sie, dass sie rechts nichts mehr sehen...

Hessel Bächer Offline

Scheibenwerfer

Beiträge: 69

24.01.2013 16:30
#3 RE: GermanTour 2013 Teil 2: Die Wertung Antworten

Hallo Wumme,

ja im Prinzip hast Du mich richtig verstanden: Wenn Du sehr viel Plätze hinter dem Sieger landest solltest Du deutlich weniger Punkte bekommen als dieser. Das war bisher auch immer so, niemand ist bisher je auf die Idee gekommen dem Spieler auf Platz 30 noch die Hälfte der Punkte des Siegers zu geben.

Das Problem ist wahrscheinlich, dass wir unterschiedliche Vorstellungen haben was DiscGolf und speziell die GermanTour darstellen. Für mich ist DG ein Sport und die GT ist die große Turnierserie unseres Sportes.

Beim Sport ist aber halt leider so, dass Leistung mehr zählt als der Einsatz. Ich würde dieses Jahr sehr gerne in Kopenhagen und Nokia starten. Ich wäre bereit eine Menge Geld für Flugtickets und Unterkunft zu bezahlen und mir je eine Woche Urlaub zu nehmen. Leider reicht das als Qualifikation nicht aus. Weil ich nicht gut genug bin (gemessen nach der einzigen realistischen Wertung - dem PDGA-Rating) kann ich mich in den ersten Runden noch nicht einmal um einen Startplatz bewerben! Mir bleibt nur auf Wildcards zu hoffen und trainieren um besser zu werden.

Bisher war das bei der GT so ähnlich. Gut zu sein reichte nicht um die GT zu gewinnen, aber es war eine wichtige Vorraussetzung dafür (In den kleinen Divisionen hat das allerdings schon seit der letzten großen Änderung der Wertung nicht mehr funktioniert). Trotzdem haben sich auch weniger gute Spieler für die großen Turniere qualifiziert. Hier, wie für die anderen Effekte der Wertung gibt es also bereits reichlich Daten und Erfahrungen.

Zur Frage Amateure und Pros: Das ist eine ganz andere Baustelle und ein eigenes Thema. Nur soviel: man braucht sehr viele Spieler dafür, es ist sehr kompliziert und funktioniert in den wenigsten Fällen.

DieWumme Offline

Scheibenwerfer

Beiträge: 13

25.01.2013 17:39
#4 RE: GermanTour 2013 Teil 2: Die Wertung Antworten

Hi,

okay nach reichlich nachdenken und ein wenig in ergebnislisten stöbern stimme ich deiner/dieser argumentation zu. Leistung sollte fair bewertet werden. bin ich schlecht muss ich mehr trainieren / besser spielen um mehr punkte zu bekommen. mich persönlich bringt es ja auch nicht weiter wenn ich 8 turnier abfahre und jeweils im unteren drittel lande aber dadurch für ein a turnier qualifiziert bin auf dem ich in grund und boden gespielt werde

wenn sie jetzt nach links sehen, sehen sie, dass sie rechts nichts mehr sehen...

Nowki ( gelöscht )
Beiträge:

26.01.2013 19:45
#5 RE: GermanTour 2013 Teil 2: Die Wertung Antworten

Ich stimme aber Wumme voll zu, da es in naher Zukunft sehr viele lokale Serien geben wird und ein paar Personen die Augen hiervor verschliessen. Ein Pro/Am Modell ist auch mit der aktuellen Menge an Spielern realisierbar. Nur wollen dann zu viele Pro sein, die es einfach nicht sind!

PDGA Rating > 950 könnte zB Pro sein...bzw. Am und Advanced Am. Kann man dann ja nennen wie man will. Nur mal so in die Luft geworfen.

Ich bin aber auch voll für Leistungsorientierung, aber da man das in D nicht am PDGA Rating messen will (mein Antrag ging ja sagenhaft unter), bin ich schon sehr gespannt wer hier was, wie lösen möchte. Ich fände es ja toll wenn jeder DFV Disc Golfer automatisch bei der PDGA gemeldet würde (Kosten je nach Am oder Pro unterschiedlich), was sicher auch einen Rabatt der PDGA bringen würde. Diese aktuell 14 Euro (Am) mehr, würden sicher nicht weh tun.

Ewald ( gelöscht )
Beiträge:

28.01.2013 17:51
#6 RE: GermanTour 2013 Teil 2: Die Wertung Antworten

Hallo Frank,

eigentlich müsste jetzt bereits die Diskussion um die Neugestaltung der GermanTour im nächsten Jahr beginnen. Wie viele Major-Turniere sind angedacht? Wie sind die Qualifikationskriterien für diese Turniere? Wie wird die sogenannte Challenge-Tour gestaltet? Wird diese eventuell, in Anlehnung an die bereits bestehenden regionalen Turnier-Serien, geographisch in verschiedene "Regionen" aufgeteilt? Wie wird der Aufstieg in und der Abstieg aus der Major-Serie organisiert? Wie wird das dieser Neustrukturierung angemessene Wertungs- und Punktesystem aussehen? Wie werden die Informations- und Entscheidungsprozesse darüber angelegt? Und, und, und...

Ich möchte aber dennoch noch einmal auf die für diese Saison beschlossene Wertung und das damit verbundene Punktesystem zu sprechen kommen. Dir Frank und mir sind die Folgen natürlich klar. Aber ich habe den Eindruck, dass sich die wenigsten Spieler noch damit auseinander gesetzt haben. Ich habe mir noch einmal den "Bedarf" der einzelnen Divisionen angesehen. Die derzeitige Punktetabelle geht von 100 Positionen aus. Das entspricht einem Turnier mit mehr als 180 Teilnehmern, da die größte Division, die Open, laut GT-Reglement 55 % der Startplätze einnimmt.

Für 98 % der GT-Turniere würden in der Open-Division 55 Positionen in der Punktetabelle völlig ausreichen. Lediglich beim B-Turnier in Potsdam (52) waren, wie Frank schon ausgeführt hat, mehr als 50 Spieler in der Open-Division am Start. Dassel, mit 128 Teilnehmern, bildet hier natürlich eine Ausnahme. Aber selbst hier waren im Vorjahr "nur" 75 Open-Spieler dabei. Für die Masters-Division wäre eine Punktetabelle mit 25 Positionen vollkommen ausreichend. Hier gab es bei den B-Turnieren in Dassel und Rüsselsheim mit jeweils 23 Spielern die größte Anzahl von Teilnehmern. Jeder kann sich nun denken, was eine Punktetabelle mit 100 Positionen bei den Grandmastern, Junioren (maximale Teilnehmerzahl 2012 jeweils 12 Spieler) und bei den Damen (maximale Teilnehmerinnen-Zahl: 10) "anrichtet". Wenn also, nach der neuen Punktetabelle, der Zwölfte immer noch knapp 72 Prozent der Maximalpunktzahl erhält, kommt das der Abschaffung von Wettbewerb und Leistungsdifferenzierung gleich.

Ich bin, ehrlich gesagt, immer noch fassungslos, wie ein solches System durchgewunken werden konnte. Schade um die Tour. Da vergeht einem wirklich die Lust, daran teilzunehmen. Zumal, und auch darauf habe ich schon vor zwei Jahren hingewiesen, es sich nicht mehr jeder leisten kann, tausende von Kilometern und mehr als 2.000 Euro für mindestens acht Turniere zu investieren. Juniorenfeindlicher geht's gar nicht. Dass es mit dem neuen System auch noch gelungen ist, die Interessen von Turnierdirektoren und Spielern, sowie von Spielern untereinander zu spalten, ist in meinen Augen ein kolossaler Kollateralschaden.

MAVE Offline

Scheibenwerfer

Beiträge: 23

28.01.2013 21:49
#7 RE: GermanTour 2013 Teil 2: Die Wertung Antworten

da ich noch relativ neu bin und für mich die wertung der GT noch nicht von bedeutung ist, fehlende spielstärke waren für mich GT turniere nur zum spass.
Ziel:
Ein schönes turnier spielen, topspieler mal spielen zu sehen und der Spaß mit Freunden.

Aus diesem Grund hab ich mich nicht mit der GT Wertung auseinandergesetzt.

ich kann nur aus den beiträgen meine schlüsse ziehen.

Mit den neuen regeln scheint es möglich durch fleiss und mittlere spielstärke ganz oben mitzuspielen?!?

Finde ich nicht gut, da es nicht stimmt dass ich dann zB. zu den "top ten" gehören kann. bei geschickter wahl meiner turniere.

Was mich aber auch stört dass ich als Hobby Spieler "nur mit den unteren Rängen" zufrieden sein muss.
Mein erster gedanke war, kann man keine Ligen einführen? Wie in anderen Sportarten auch.

Der Wachstum in dieser Sportart in D ist mE so enorm, dass es doch langsam genug Spieler geben müsste. ich denke und weiss von einigen Spielern, das sie nicht GT spielen weil sie eh kein land sehen würden, aber gern die Turniere spielen würden.

Wie ist es den mit der Startplatzvergabe, werden topspieler bevorzugt genommen/informiert damit sie ihre Turniere spielen können?

Selbst bei den "unbedeutenden" Lokalen turnierserien wie der SONen Tour ist schon schwierig an startplätze zu kommen. Und ich denke es wird durch den Wachstum den dieser Sport erfährt immer schwieriger bei turnieren einen Platz zu bekommen. Vielleicht noch nicht jetzt, aber definitv in naher Zukunft.

um kein Ärger zu haben lieber dann kein GT? oder mein Turnier nur für GT Spieler? Und die lokalen spieler schauen in die Röhre?

Ich denke die unterteilung in Pro und AM ist ein erster schritt in die richtige Richtung.

Hm? das müsste wohl in das thema struktur

[ Editiert von MAVE am 28.01.13 21:51 ]

JD ( gelöscht )
Beiträge:

29.01.2013 11:02
#8 RE: GermanTour 2013 Teil 2: Die Wertung Antworten

Für alle, die das aktuelle Wertungssystem studieren wollen und die erste Vorstellung auf der Website verpasst haben, hier der Link:
http://www.discgolf.de/2013/01/einfuhrun...ie-german-tour/
Es sind auch die Beweggründe und die Ziele der Erneuerung dargestellt.

Beim zweiten Lesen und unter dem Eindruck der hier geführten Diskussion wurde mir klar, dass die GT sich deutlicher als bisher von einer reinen Leistungswertung wie PDGA-Rating oder D-Rating unterscheiden wird. Der "Tourgedanke" soll stärker hervorgehoben sein. Wer die Tour gewinnen oder sich gut positionieren will muss die maximal wertbare Zahl und die richtige Auswahl an Turnieren spielen. Was die Belohnung der besseren Spieler betrifft ist das System gegenüber dem Vorjahr abgeschwächt und in seiner stärksten Differenzierung auf die Top 4 begrenzt.

Was so weit für die regelmäßig an der GT teilnehmenden Spieler eine schöne Sache ist, gereicht dem nur sporadisch teilnehmenden Discgolfer zum Frust:
1. Trotz guter Platzierungen bei einzelnen Turnieren ist man am Ende der Saison (oder nach der Umbewertung von 2012 auf 2013) nur auf Platz ferner liefen gelandet. Daran, finde ich, kann man sich gewöhnen.
2. Der Zugang zum GT A- oder B-Turnier erfolgt früher oder später nur noch über die Warteliste. Das heißt 3 Wochen vorher, noch kurzfristiger oder gar nicht -> Planung unmöglich. Effekt wird sein, dass manch guter Spieler nicht mehr auf hochwertigen GT-Turnieren anzutreffen ist. Schade, wenn es so kommt.

Dennoch bin ich der Ansicht, dass das GT-Gremium richtig daran tut, das Wertungssystem immer wieder im Rückblick auf die vergangene Saison und in Vorausschau auf die aktuelle Entwicklung anzupassen. So wird es mehr "professionelle" Spieler geben, die mit großem zeitlichen und finanziellen Engagement die Tour vorantreiben. Und diese Spieler werden immer besser, womit das Niveau der Tour auch steigt.

In einer anderen Individualsportart, die zum Breitensport wurde, habe ich erlebt, dass die Vereine ihre Spieler zu den Meisterschaften und Turnieren nominiert haben. Wer nicht regelmäßig am Training teilnahm und gute Leistung zeigte durfte nicht am Wettbewerb teilnehmen. So krass ist es im Discgolf lange nicht.

Also, trotz Allem, ich werde die Saison 2013 genießen.

Werner S Offline

Scheibenwerfer

Beiträge: 69

29.01.2013 13:27
#9 RE: GermanTour 2013 Teil 2: Die Wertung Antworten

Hallo zusammen.

Nun will ich mich auch mal zum neuen Wertungssystem äußern. Zunächst gilt den Machern der Dank, denn sie haben sicherlich viel Zeit investiert, um zu dieser Lösung zu gelangen.

Für ganz schlecht halte ich das gewählte Verfahren. In anderen Sportarten ist es üblich, dass der Spielausschuss (vgl. GT-Gremium) einen Vorschlag unterbreitet, der niemals rückwirkend sondern erst in der Zukunft und i.d.R. nach Diskussion mit den Gremien (und Vereinen) in Kraft tritt. Dies hätte ich mir auch für die GermanTour gewünscht.

Das neue Wertungssystem ist sicherlich für die Openspieler ohne große Bedeutung, denn es unterscheidet sich nicht wesentlich vom Vorjahr. Lediglich die Bereitschaft mehr zu fahren ist notwendig, um am Ende vorn oder möglichst weit vorn zu sein. Für Open-Spieler der DiscGolfer Münsterland (DGM) haben wir einen Turnierplan ausgearbeitet, der den Topspielern nicht nur eine gute Platzierung ermöglicht, sondern insbesondere viele Punkte für die Qualifikationsliste für die EM 2014 in der Schweiz sichert.

Anders sieht es bei den Divisionen aus. Bei den Junioren werden wir durch unsere Möglichkeiten dem DGM-Nachwuchs viele Spielmöglichkeiten in ganz Deutschland zu bieten, durch das neue System bevorteilt. Einzelspieler wie Marvin Tetzel oder Max Tkocz könnten am Ende der Saison die besten Spieler gewesen sein, liegen dann aber vielleicht hinter Marvin Hartmann oder Torben Casser, weil die durch ihren Verein mehr Spielmöglichkeiten erhalten haben. Aber auch für die beiden DGMler ist es nicht zufriedenstellend, denn sie möchten nicht nur vorn platziert sein, sondern natürlich auch die „Besten“ sein, wenn sie vorn liegen. Nun könnte man dies an einzelnen GT-Turnieren oder der DM festmachen, aber da spielen dann viele einzelne Gründe (z.B. Heimvorteil, aktuelle individuelle Situation, etc.) eine Rolle, so dass es vermutlich nie ein die „Wahrheit“ abbildendes Ranking geben wird. Problematisch könnte es für Jugendliche ohne starke Vereinsunterstützung werden, wenn sie sich für die EM qualifizieren wollen.

Bei den Damen und Grandmaster, teilweise gilt dies auch für die Masters, ist aus meiner persönlichen Sicht die Wertung eine Farce. Der Vielspieler "Kowalski", und das selbe gilt auch für mich, ist ein absoluter Hobbyspieler, der sein persönliches Discgolf-Engagement auf die Ausrichtung von Turnieren, dem Schaffen von Spielmöglichkeiten in seiner Heimat und die Förderung von Nachwuchs- und Spitzenspieler legt, gehört plötzlich zu den TOP 10-Spielern der Ü 50, obwohl zahlreiche deutlich bessere Akteure auf den Turnieren unterwegs sind. Mir persönlich ist es etwas unangenehm ein Blatt Papier (häufig Urkunde genannt) zu bekommen, weil ich als Einziger meiner Division an einem Turnier teilgenommen habe. Durch die neue Wertung bekomme ich nun auch noch die volle Punktzahl! Sogar der letzte Platz in einem normalen Teilnehmerfeld (z.B. acht Grandmaster) wird so gut gepunktet, dass meine Reisefreudigkeit belohnt wird und ich z.B. für das A-Turnier in Dassel direkt qualifiziert war. Nein, da muss dringend dran gearbeitet werden.

Viele Grüße
Werner

Axel ( gelöscht )
Beiträge:

31.01.2013 17:17
#10 RE: GermanTour 2013 Teil 2: Die Wertung Antworten

Moin

Ich hab mir mal die neue Wertung angesehen und finde sie nicht besonders gelungen.
Sie hat mit dem Vorgänger bei der Open Wertung nur noch eine Gemeinsamkeit, der Sieger
bekommt 100 Punkte, bei den kleinen Divisionen ist es eher ein Playerspackage.

Da ich mich mal einige Zeit mit Wertungen beschäftigt habe, fand ich eine einfache exponentiell
abfallende Wertung gut geeignet für verschieden große Teilnehmerfelder.
Wer Lust hat mit Teilnehmerzahlen rumzuspielen kann sich das ja mal ansehen.

http://www.discgolf-dassel.de/wertung.xls

Greg ( gelöscht )
Beiträge:

07.02.2013 14:49
#11 RE: GermanTour 2013 Teil 2: Die Wertung Antworten

Hallo Axel der Like funzt irgendwie ned.

Grüsse

Hessel Bächer Offline

Scheibenwerfer

Beiträge: 69

14.02.2013 20:35
#12 RE: GermanTour 2013 Teil 2: Die Wertung Antworten

Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Warum?

Über viele Jahre haben Vorstand, GT-Gremium und eine extra eingesetzt Arbeitsgruppe immer wieder versucht die Wertung so zu ändern, dass die sportliche Leistung dabei ein stärkeres Gewicht bekam. Wenn nun plötzlich das genaue Gegenteil gemacht wird und die sportliche Leistung nur noch eine untergeordnete Rolle spielt stellt sich die Frage: warum dieser radikale Wechsel?

Das GT-Gremium bringt mehrere Argumente für die neue Wertung an. Davon können wir einige getrost beiseite lassen da sie auch von allen Vorgängerversionen erfüllt wurden (Klar und einfach, Divisionen getrennt, Transparenz).

Bleiben also: 1.) der feste Punkteschlüssel: In einem großen Teilnehmerfeld ist es schwerer ist sich vorne zu platzieren, als in einem kleinen (normalerweise). Wenn also ein Spieler, der in einer Division mit 50 Teilnehmern den zehnten Platz erreicht, genau so viel Punkte bekommt wie der Spieler, der Zehnter in einem Feld von elf wird, heisst das: die sportliche Leistung zählt nicht mehr viel.

2.) der lineare Punktabfall: Wer es als Vierter gerade noch ins Finale schafft bekommt knapp 87 Punkte. Wer es gerade noch ins Halbfinale schafft (24.ter Platz) erhält noch knapp 57 Punkte. Jeder Spieler weiss wie groß der Leistungsunterschied zwischen dem 4ten und dem 24ten Platz ist. Er ist sicher größer als 30 Punkte auf einer Skala bis 100. Anderes Beispiel: Wenn in einer Division nur 10 Spieler am Start sind (und in vielen Fällen sind es weniger) dann erhält der Zehnte alleine für´s Antreten 75% der Punkte des Siegers. Auch hier gilt also: die sportliche Leistung zählt nicht mehr viel.

Wahrscheinlich um diesen Effekt noch zu verstärken wurde 3.): als Basis für die Wertung auch noch ein Starterfeld von 100 Spielern gewählt. Einhundert Spieler in einer Division gab es bisher noch nie (Für Dassel 2013 sind 67 Offene qualifiziert). In Divisionen wie Damen (in Dassel 11), Junioren (11), Master (19) oder Grandmaster (10) ist eine Wertung auf einer Basis von 100 Startern geradezu absurd. Es führt aber dazu, dass der Abstand zwischen den einzelnen Platzierungen möglichst gering gehalten wird, oder anders formuliert: die sportliche Leistung zählt nicht mehr viel.

Als Krönung des Ganzen scheint es kein Limit bei den Streichergebnissen zu geben. Auch hier wird wieder der Einsatz eines Spielers (Geld und Zeit für Turnierteilnahmen) gegenüber der Leistung bevorzugt.
Wir haben also vier Faktoren, die alle nur dazu da zu sein scheinen schwächere Spieler, die viele Turniere spielen gegenüber stärkeren Spielern zu bevorteilen. Besonders stark soll dieser Fall offensichtlich in den kleineren Divisionen ausfallen.

Kommen wir zurück zum Anfang: Warum war es notwendig eine Wertung einzuführen, die zu Lasten des sportlichen Erfolgs bei Turnieren, die Teilnahme an Turnieren derart einseitig bevorzugt?

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